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Gekürzter Bericht über Bauuntersuchungen
am Schloss Sargans 1969–2001.

Falls Sie Anmerkungen vermissen:
Anfragen betreffend Quellen oder
Literatur-Hinweisen beantworte ich gerne.

Donnerstag, 13. September 2007

Palas Westfassade


Im Zeitpunkt unserer Untersuchungen waren die Restaurierungsarbeiten an der Westfassade praktisch abgeschlossen. Eine Bauanalyse konnte nur noch anhand von Strukturunterschieden im Mauerwerk durchgeführt werden, weshalb sie weitgehend hypothetisch bleiben muss. Die Wetterseite wurde damals steinsichtig konserviert, erhielt aber wenige Jahre später einen deckenden Verputz, weil offenbar Feuchtigkeitsschäden aufgetreten waren.

Mauerwerk A, Schildmauer aus Tuffquadern
Wie beim Bergfried wurden auch hier die untersten Lagen aus Bruchsteinen aufgeführt, um eine horizontale Lage zu schaffen, auf welcher dann die gesägten Tuffquader gesetzt werden konnten. Die Lagen sind hier niedriger und weniger regelmässig gefügt als am Bergfried. Teile des Tuffmauerwerks sind zwischen den nachträglich eingebrochenen Fensteröffnungen bis etwa 2 m unter die bestehende Traufhöhe hinauf erhalten. Zwei Scharten im Erdgeschoss, eine liegende und eine stehende, gehören zum urprünglichen Bestand. Die Lagen grossformatiger Tuffblöcke enden etwa 1.80 m nördlich des Portals, sind aber zwischen dem südlichen Portalgewände und der Südecke wieder vorhanden.

Mauerwerk B, südliches Drittel 1. OG und Südecke
Nordgewände und Rundbogen des Portals sind aus kleinerformatigen Stücken gebildet und weniger sorgfältig gesetzt als dies in Mauerwerk A der Fall ist.
Im Portalbereich beträgt die Mauerstärke im Erdgeschoss 3.40 m, bzw. 2.70 m in den oberen Geschossen, während sie sonst von unten bis oben «nur» etwa 2 m misst. Mit Ausnahme der Südecke sind über dem Portal keine Tuffquader mehr vorhanden. An ihrer Stelle wurden z.T. grossformatige Bruchsteine und Flusskiesel verwendet. Die Mauerfront springt gegenüber A deutlich zurück. Hatte sich über dem Tor ursprünglich ein vorkragender Wehr-Erker befunden, welcher später abgebrochen wurde?

Mauerwerk C, Vermauerung einer Öffnung?
Mauerpartie aus faustgrossen Tuffbollen und einigen grösseren Kalksteinen oberhalb zwischen dem mittleren Fenster und der südlichen Fenstergruppe. Sie schliesst rechts frontbündig an Zone B an und links an die etwas vorspringenden Tuffquader A. Ob es sich um eine in mehreren Etappen entstandene Vermauerung handelt, wie dies nach dem Steinbild denkbar wäre, konnte im angetroffenen Zustand nicht mehr geklärt werden.

Mauerwerk D, oberster Mauerstreifen
Aufhöhung aus der Bauzeit von 1506–10. Das Bruchsteinmauerwerk entspricht im Charakter demjenigen des Giebelfeldes der Südfront.

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